Quelle: www.gegen-merle-bolonka.jimdo.com

Eine Lobby für den Bolonka

 

Kürzlich sind die ersten Bolonka Zwetnas in der Farbe Merle gezüchtet worden.

Hierbei handelt es sich nicht um eine lustige Laune der Natur, die zu einer Farbvariante führt, die in Mode zu sein scheint, sondern um die gezielte Einzucht eines Gendefektes.

 

Wie man seit Jahren bei vielen anderen Rassen (wie z.B. dem Chihuahua ) beobachten kann, kommt es bei Hunden mit diesem Defekt gehäuft zu Missbildungen der Augen und der Gehörgänge.

 

Ein hoher Prozentsatz der Welpen aus Merle und Merle-Verpaarungen (auf die laut Tierschutzgesetz-Gutachten §11b 2.1.1.1.7 in Deutschland verzichtet werden sollte), aber auch einige aus Merleträger-Verpaarungen sind ein- oder beidseitig taub.

 

Ein beidseitig tauber Hund ist nur schwer zu vermitteln und ruiniert den Ruf des Züchters. Was mit solchen Welpen passiert, möchten viele von uns lieber gar nicht wissen.

 

Bei nur einseitig tauben Hunden ist dies viel schwerer festzustellen. Leider fehlt solchen Tieren der Gleichgewichtssinn, was dazu führt, dass sie nicht schwimmen können. Welcher Züchter möchte schon, mit viel Liebe, Welpen großziehen, die dem Welpenkäufer beim ersten Seespaziergang ertrinken?

 

Außerdem kommt es bei Hunden mit Merlefaktor zu vermehrter Welpensterblichkeit, Unfruchtbarkeit und zu Herzfehlern.

 

Beim Bolonka würde erschwerend hinzukommen, dass es einige aufhellende Faktoren gibt. Die wenigsten Hunde behalten ihre intensive Welpenfarbe auch noch im Erwachsenenalter. Bei den meisten Tieren im zuchtfähigen Alter wäre es so unmöglich reinerbige oder auch mischerbige Merleträger von lediglich aufgehellten Nichtmerleträgern zu unterscheiden.

 

Das könnte für die Zucht, der erst kürzlich vom VDH als nationale Rasse anerkannten Bolonka Zwetnas, fatale Folgen haben.

 

Nun könnte man meinen, dies wäre übertrieben, da ja in anderen Rassen auch gezielt mit Merle gezüchtet wird und dadurch noch nicht die ganze Population ruiniert ist. Bei diesen Rassen existieren aber Gentests, mit denen man jeden Merleträger ermitteln kann. So ist hier eine Kontrolle möglich, die das Risiko kranke Hunde zu züchten zwar nicht ganz ausschließt, es aber doch sehr minimiert.

 

Bei den Bolonkas würde das aber anders aussehen, da diese Gentests für jede Rasse einzeln entwickelt werden müssen. Dazu bedürfte es einer größeren Zahl Bolonkas, die Träger des Merle-Gens sind. Diese gibt es Gott sei Dank aber noch nicht. So müsste man erst viele Tiere dem hohen Risiko von Taubheit und Blindheit aussetzen, um Tests zu entwickeln und die Zucht mit diesem Gendefekt halbwegs im Griff zu haben.

 

Ist es wirklich nötig, nur um einen ohnehin schon bunten Hund in einer weiteren Farbe zu erhalten?

 

Muss man wirklich jede Mode mitmachen, auch wenn dies auf Kosten der Gesundheit unserer Lieblinge passiert?

 

Da statistisch gesehen jeder Hund ohnehin schon 5 Gendefekte im Erbgut trägt, brauchen wir davon nicht noch mehr.

 

Deshalb kann man nur auf die Vernunft der Bolonkazüchter hoffen, dass niemand einen solchen Merlehund kauft, geschweige denn mit ihm züchtet.

Natürlich ist es auch sehr wichtig, dass Welpenkäufer wissen, auf was sie sich einlassen.

 

Information tut Not.

 

Deshalb haben sich einige Bolonkazüchter, aber auch Liebhaber dieser Rasse vernetzt, um ein Bewusstsein für die Gefahren zu schaffen, die mit der Farbe Merle in Verbindung stehen.

 

Diese Internetplattform ist zu diesem Zweck entstanden und es gibt bereits eine Unterstützerliste, auf der man sich eintragen lassen kann. Viele weitere Aktionen sind in Planung. Nun hoffen wir eine möglichst breite Öffentlichkeit zu erreichen und auch hier Menschen zu finden, die unser Anliegen weitertragen.

 

Damit diese Rasse wirklich relativ gesund bleibt, ist die Weitergabe von Wissen unbedingt von Nöten.

 

Wissen ist Macht und diese Macht dürfen wir nicht denen überlassen, die Schindluder damit treiben.

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